Still und bei leichtem Frost wartete die Wiese des Jugendfreizeithofes Grillenburges auf die Ankunft von zwölf Pfadfinder:innenstämmen mit ihren Kröten, Kamelen und Lokomotiven. Als die Schwarzkiefern, die MoBus, die Goldenen Reiter, die Jötnar, die Drachentiere, der Stamm Lausa, der Stamm Tilia und schließlich zwei Eisvögel am Mittwochnachmittag die nun gar nicht mehr so stille Wiese erreichten, wurde das überbündische Fahrtenabschlusslager mit einem Begrüßungsfest, Gesang und bester Tomatensuppe in der Gemeinschaftsjurte durch die Lagerleitung und das Vorbereitungsteam eröffnet.
Mit dem Kennenlernen durch Tänze und Wortspiele ging es am Vormittag weiter, von nun an waren die „Zahnbürsten im Umlauf“. Diese wurden jedoch durch die Zähne in Not-OP‘s und Zahnversammlungen geleitet von den Zahnärzt:innen schließlich am Freitag von den Zähnen überführt. Am Nachmittag wurde das handwerkliche Geschick in Workshops u.a. Speckstein bearbeitet, Sitzkissen gewebt, Löffel geschnitzt, Nagelbretter gestaltet, Bögen gebaut, genäht und Spiele kreiert. Nach Einbruch der Dunkelheit trieben sich die Werwölfe in der Gemeinschaftsjurte und die Mönche und Störenfriede bei einem Nachtgeländespiel im Wald herum.
Porridge und Morgenspiele weckten die müden Geister, bevor es für die meisten Stämme zum Haik durch den Tharandter Wald ging. Parallel dazu entwickelten interessierte Rover und Stammesleitungen Ideen für die zukünftige Ringarbeit in Sachsen, u.a. die Entwicklung einer Positionierung gegen Rechts und deren Aufnahme in die Geschäftsordnung des RdP, die Durchführung gemeinsamer Öffentlichkeitsarbeit z.B. im Rahmen des World Cleanup Days oder auch die Durchführung gemeinsamer Workshops zwischen den Pfadfinderverbänden.
Müde und mit Glücksbringern aus Naturmaterialien ausgestattet, erzählten die Stämme auf kreative Weise von ihren Erlebnissen des Tages oder des vergangenen Jahres und tauschten ihre Glücksbringer aus. Der Tag endete mit gemeinsamen Liedern, die noch lange auf dem mondbeschienenen Lagerplatz zu hören waren.
In gemischten Gruppen wurden am Samstagvormittag beim Kartoffelspiel an verschiedenen Stationen wie Schätze ausgraben, Lasso werfen, Kartoffeln schälen und dem Kartoffelkäfer, der immer im Kreis um die Teiche flog, die Pfadfinderfähigkeiten unter Beweis gestellt. Die angefangenen Andenken konnten am Nachmittag zu Ende geschnitzt, gewebt, gefeilt und bemalt werden, wobei die Workshops durch den gemeinsamen Bau einer Kohte und Knotenkunde für Einsteiger:innen erweitert wurden. Nach einer deftigen Kartoffelsuppe wurde geheimnisvoller Chai zubereitet und einige Stämme nutzten die Gelegenheit, auf ihre Weise neue Mitglieder oder Mitglieder in eine neue Stufe aufzunehmen. Als der Stamm der MoBus zur Gemeinschaftsjurte zurückkehrte, wurde er mit andächtiger Stille im Schein von Kerzen und Feuer begrüßt. Mit dem Trinken des Chais wurde die Abschlussfeier eröffnet.
Der Abbau erfolgte am Sonntag zügig, die Stämme machten sich mit Lunchpaketen ausgestattet und voller Gemeinschaftserlebnisse und neuer Morgen- und Abendrituale im Gepäck auf den Heimweg. Die Wiese kann sich nun erholen und wir freuen uns aufs nächste Fabla.